Friedrich von
Schiller lebte in einer Zeit, in der viele Konflikte zwischen Bürgertum und
Adel auftraten. Diese drückt er auch mit in seinem Trauerspiel „Kabale und
Liebe“ aus. Die größte Auseinandersetzung war die Unterdrückung des Bürgertums
durch den Adel, damit ist gemeint, dass der Adel größtenteils ohne Zustimmung
des Bürgertums gehandelt hat. Außerdem hat der niedrige Adel über Leben und Tod
der Menschen bestimmt. Dies zeigt Schiller, indem er den Präsidenten von Walter
sehr dominant auftreten und egoistisch und willkürlich herrschen lässt, was
sich zum Beispiel an der Ermordung seines Vorgängers und der Verhaftung der
Millers zeigt.
Ein weiterer
Konflikt, der in dem Buch gezeigt wird, ist eine Kritik an der Ständeordnung, dabei
kommt es zur Auseinandersetzung zwischen der Hofgesellschaft und dem Bürgertum.
Dem niedrigen Adel ist es sehr wichtig, den eigenen Lebensstandard, Prunksucht
und Macht zu erhalten und zu verstärken. Zu dieser Zeit war die Französische
Revolution, welche sich auf den deutschen Adel ausbreitete. In diesem höfischen
System wurden durch Intrigen oder Hochzeiten der eigene Machtbereich erweitert
und gegebenenfalls andere zum Sturz gebracht. Im Adelsstand diente die Familie
zur Machterhaltung.
Im Drama
„Kabale und Liebe“ spielen diese Faktoren eine Rolle, denn die Hauptfiguren
Luise und Ferdinand leben in verschiedenen Gesellschaften. Luise ist ein
bürgerliches Mädchen und Ferdinand ein Adliger. Diese beiden verlieben sich
ineinander, dürfen dies aber eigentlich nicht, da sie nur innerhalb eines
Standes heiraten müssen. Der Präsident von
Walter, Ferdinands Vater, will seinen Sohn an die Lady Milford verheiraten, da
er nicht will, dass Ferdinand mit einem bürgerlichen Mädchen zusammen ist. Dies
liegt auch unter anderem daran, dass er durch die Heirat mehr Macht erlangt.
Ferdinand möchte diese Hochzeit jedoch nicht, da er das System der Ständeordnung nicht akzeptieren
will.
Viktoria Lietzow, Lisa Gieler
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